Klettertherapeutisches Stabilisationstraining - KTS






  • Was ist klettertherapeutisches Stabilisationstraining?   

Gehen sie ruhig die Wände hoch! Aber im positiven Sinn. Und zwar, um Ihre Schmerzen und Beschwerden zu lindern oder zu beseitigen.

Klettertherapeutisches Stabilisationstraining nutzt spezielle Klettertechniken aus dem Bereich des Sportkletterns, um gezielte therapeutische Wirkungen zu erreichen. Es geht nicht um das Erklimmen schwindelerregender Höhen, sondern um das Erlernen bestimmter Positionen und Bewegungen, die eine deutliche Verbesserung der Koordination und Wahrnehmung in den Bewegungsabläufen entwickelt!
Die Übungen sind einfach und im Alltag anwendbar, was Voraussetzung für ein erfolgreiches Training in diesem Bereich ist.

Jede Bewegung, die der Körper macht, unterliegt einem eigenen Bewegungsrhythmus. Egal, ob ich gehe, laufe oder einfach nur eine Tasse aus dem Schrank nehme. Geht dieser Rhythmus verloren, muss der Körper dies mit vielen Kompensationsmustern ausgleichen. Daraus entwickeln sich oft Bewegungsmuster, die nicht mehr dem rhythmischen lockeren Bewegungsverhalten eines gesunden Körpers entsprechen. Verspannungen, Schmerzen und sogar Verschleißerscheinungen sind oft die Folge. Hier genau setzt das klettertherapeutische Stabilisationstraining an und vermittelt natürliche Bewegungsformen. Das klettertherapeutische Stabilisationstraining spricht den ganzen Körper an. Es hat den entscheidenden Vorteil, den Körper in sogenannten funktionellen Muskelketten zu belasten und nicht in atypischen Bewegungsformen, wie man sie oft beim Krafttraining an Geräten findet.

Die drei Bewegungsprinzipien Rhythmus, Mittelstellung der Gelenke und Diagonalität spiegeln sich in dieser Therapieform wieder.

Anwendungsbereiche:
- Stabilitätstraining aller hypermobilen Gelenke (Überbeweglichkeit/Instabilität) wie z.B. Wirbelsäule, Schulter, Knie,…

- Wiederherstellung oder Verbesserung normaler Gelenksaktivität in Kraft und Bewegung nach Verletzungen und Operationen (z.B. Kreuzbandplastiken, Schulter OP wie SLAP- Läsion oder Rotatorenmanschettenruptur)

- Bewegungstraining bei Wirbelsäulenbeschwerden wie Bandscheibenproblemen oder Instabilitäten

- Propriozeptives Training (Bewegungskoordination erspüren lernen)

- Sportkletterer, die durch, beim oder vom Klettern Probleme bekommen haben, können gezielt an diesen arbeiten

- Spaß und Motivation von Bewegung neu entdecken

  • Motivation, Spaß und Therapie 

Klettern spricht den ganzen Körper an. Es vermittelt ein neues Bewegungsgefühl und geht neue Wege, wenn es um das Vermitteln von Körperwahrnehmung und Belastung geht. Durch die andere Herangehensweise gegenüber herkömmlichen Therapieformen wird Spaß und Motivation geweckt. Viele Bewegungen werden durch das klettertherapeutische Stabilisationstraining "erspürbar" gemacht, d.h. man spürt genau den entscheidenden Schwerpunkt einer Übung.

Der Übende steht in einem aktiven Mittelpunkt der Therapie!

  • Klettertherapeutisches Stabilisationstraining 

Nur etwas für Kletterer? Nein! Alle Bewegungsapparat bezogenen Probleme können durch das klettertherapeutische Stabilisationstraining beeinflusst werden (siehe Anwendungsbereiche).

Natürlich können Kletterer, die beim oder durch Klettern Schmerzen haben, gezielt an ihren Problemen arbeiten. Wer Klettererfahrung hat weiß: Kraft ist nicht alles. Technik und Koordination verbessern die Kletterleistung enorm. Walter Güllich, seinerzeit einer der besten Sportkletterer, sagte einst passend: "Das Beste an einem Einfingerloch ist, dass die anderen neun Finger geschont werden!" Die Kraft kommt aus dem ganzen Körper. Dort muss sie richtig koordiniert und stabilisiert werden.